Produkte von Menschen mit Behinderung

Glossar

Wissen rund um Werkstätten für Menschen mit Behinderung (Behindertenwerkstätten),
Blindenwerkstätten und Blindenware und soziale Manufakturen in Deutschland
Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM)

Eine Behindertenwerkstatt oder „Förderwerkstatt“ versteht sich als gemeinnütziger Dienstleister. Die Organisationen dienen sowohl der Rehabilitation als auch der Integration von Menschen mit Behinderung. Werkstätten haben die Aufgabe, Menschen mit Handicap durch vielfältige Förder- und Qualifizierungsmaßnahmen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Vorläufer solcher Institutionen gab es bereits vor dem Ersten Weltkrieg. Die früher gebräuchlichen Bezeichnungen „Beschützende Anstalten“ oder „Geschützte Werkstätten“ deuten auf die damals vorherrschende Meinung hin, Menschen mit Behinderung müssten vor der „rauen Wirklichkeit der Wirtschaft“ bewahrt werden. Die Einstellung dazu änderte sich in den letzten Jahren zunehmend und das Ziel der Inklusion rückte in den Vordergrund. Die Werkstätten fördern Menschen mit Behinderung und bieten ihnen Bildung und Arbeit, denn auch heute haben viele aufgrund der Art und Schwere ihrer Behinderung kaum eine Chance, eine reguläre Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. In einer Werkstatt können sie am Arbeitsleben teilhaben, sind unabhängiger und gewinnen mehr Selbstvertrauen. „Werkstätten für behinderte Menschen“, kurz WfbM genannt, bieten beispielsweise im Projekt „Soziale Manufakturen“ nachhaltige, lokale und von ihren Mitarbeitern liebevoll handgemachte Produkte an. Im zugehörigen Internetshop oder auf Märkten erwerben Interessierte Artikel wie Konfitüren, Tees oder spezielle Essige.


Behindertenwerkstätten in Deutschland – Definition, Merkmale und Aufgaben

Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) definiert eine Behindertenwerkstätte als Einrichtung zur „Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben, die aufgrund ihrer Einschränkung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem regulären Stellenmarkt tätig sein können“. Sie erbringt damit eine sogenannte „Eingliederungsleistung“. Werkstätten für Menschen mit Behinderung sollen einen gewissen Chancenausgleich für ihre Beschäftigten gegenüber Mitbewerbern ohne Behinderung schaffen. Ziel ist es die Leistung und Erwerbsfähigkeit der Menschen mit Behinderung zu erhalten, entwickeln und zu erhöhen sowie die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln.


Was ist eine Behindertenwerkstätte?

Eine WfbM stellt keinen gewinnorientierten Betrieb dar, sondern eine Einrichtung zur beruflichen Rehabilitation. Nicht der Umsatz steht bei einer solchen Einrichtung im Vordergrund, sondern die Unterstützung und Integration der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese entwickeln sich in einem barrierefreien Umfeld persönlich wie beruflich weiter. Um die gestellten Anforderungen zu erfüllen, muss eine Werkstatt neben dem breiten Angebot an verschiedenen Arbeitsplätzen über geeignetes Personal verfügen. Der sogenannte „Begleitende Dienst“ stellt körperliche Gesundheit und seelisches Wohlbefinden der Menschen mit Behinderung sicher. So werden die Beschäftigten von Ärzten, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten oder Psychologen begleitet.


Wie finanziert sich eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung?

Die WfbM gelten als Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation und Eingliederung. Daher werden sie durch Rehabilitationsträger finanziert. Diese sind Träger der Leistungen zur Teilhabe nach dem SGB IX. Im Eingangsverfahren und Berufsbildungsbereich werden die Leistungen durch die Bundesagentur für Arbeit, die Unfallversicherungsträger, die Rentenversicherung oder Träger der Kriegsopfervorsorge erbracht. Einen großen Beitrag erwirtschaften die Behindertenwerkstätten allerdings selbst, etwa durch den Verkauf der dort hergestellten nachhaltigen Produkte und erbrachten Dienstleistungen. In hoher Qualität stellen die sozialen Manufakturen beispielsweise handgefertigte Möbel, nachhaltiges Kinderspielzeug, Kerzen, Seifen oder Lebensmittel her. Der wirtschaftliche Erfolg einer Werkstatt kommt über die Erhöhung der Arbeitsentgelte auch den Beschäftigten zugute.


Wie viele WfbM gibt es in Deutschland?

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM), die bundesweite Interessenvertretung der WfbM, nennt auf ihrer Internetseite für das Jahr 2018 folgende Zahlen: In den 683 Hauptwerkstätten und 2.884 Betriebsstätten arbeiteten zu diesem Zeitpunkt 312.389 Beschäftigte. Rund 75 Prozent der in den Einrichtungen tätigen Menschen gelten als geistig behindert.


Wer darf in einer Behindertenwerkstatt arbeiten?

Die Aufnahmevoraussetzung für eine solche Einrichtung ist unter anderem der Nachweis einer Erwerbsminderung oder Erwerbsunfähigkeit. Vor allem Menschen mit geistigen Behinderungen, in den letzten Jahren jedoch auch zunehmend mit einer oder mehreren psychischen Behinderungen, machen einen großen Teil der Werkstattbeschäftigten aus. Als weiteres Kriterium legt der Gesetzgeber fest, dass die betreffenden Personen ein „Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit“ zu leisten vermögen. Der Pflegeaufwand muss sich in Grenzen halten. Schwer- beziehungsweise Schwerstbehinderte nimmt die Verordnung daher aus.


Werkstätten für Menschen mit Behinderung – die einzelnen Träger und Betreiber

Als bundesweite Interessenvertretung der WfbM agiert die 1975 gegründete Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V.. Dieser freiwillige bundesweite Zusammenschluss dient seinen Mitgliedern als Berater in wichtigen fachlichen und politischen Fragen. Über 90 Prozent aller deutschen Werkstätten sind hier organisiert.Als die bundesweit größten Träger dieser Fördereinrichtungen gelten insbesondere, 

  • die Caritas, der Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche in Deutschland,
  • das Deutsche Rotes Kreuz, eine der größten Sozial-, Pflege- und Hilfsorganisationen des Landes,
  • die Bundesvereinigung Lebenshilfe, ein überregionaler Selbsthilfe- und Trägerverband für Menschen mit geistiger Behinderung,
  • die Diakonie, der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche in Deutschland,
  • die Camphill-Bewegung, eine heilpädagogische Initiative für Lebens- sowie Schulgemeinschaften und
  • die Samariterstiftung, eine gemeinnützige Einrichtung der Alten- und Behindertenhilfe sowie Sozialpsychiatrie in Baden-Württemberg.

Neben diesen großen Trägern bieten auf regionaler Ebene zahlreiche kleinere Häuser und weitere Organisationen ihre Dienste an, etwa

  • Regens Wagner,
  • Jura-Werkstätten und
  • verschiedene Häuser der Arbeiterwohlfahrt, kurz AWO.


Vielfalt in jeder Hinsicht – die Arbeitsbereiche der Werkstätten für Menschen mit Behinderung

So verschieden wie die beschäftigten Menschen in den Behindertenwerkstätten, so breit zeigt sich die Palette ihrer Arbeitsbereiche und Produkte. Das Sortiment umfasst beispielsweise

  • Schneidereien und Textilwerkstätten,
  • Schreinereien und Tischlereien,
  • Metallwerkstätten beziehungsweise metallverarbeitende Abteilungen,
  • Weberei
  • Gärtnerbetriebe,
  • Cafés 
  • Töpfereien und Keramikwerkstätten,
  • Wiederverwertung und Upcycling,
  • Buchbindereien und nicht zuletzt
  • Kunst- sowie Kreativwerkstätten für „Schönes“ aller Art.


Mehrere der Werkstätten betreiben eigene Landwirtschaft und Viehzucht. Die hier angebauten und hergestellten Lebensmittel verkaufen sie zum Teil in vor Ort eingerichteten Läden oder auf Wochenmärkten. Der bewusste Verbraucher schätzt die regionalen Erzeugnisse wie Eier, Milchprodukte oder Marmelade auf seinem Einkaufszettel und Speiseplan. Die WfbM übernehmen zudem Lohn- und Auftragsarbeiten für andere Betriebe. So fertigen und versenden sie unter anderem aus der eigenen Handbuchbinderei oder Textilwerkstatt bedruckte Kugelschreiber, Stoffbeutel, Notizbücher oder Mappen als Marketingartikel. Daneben erledigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten diverse Sortier-, Verpackungs- und Versandtätigkeiten für Firmen. Sie erfassen Daten, nehmen Archivierungen vor und vieles andere mehr. Der Auftraggeber der Leistungen kann einen gewissen Anteil der so entstehenden Kosten durch eine verminderte Ausgleichsabgabe steuerlich geltend machen. Das soziale Engagement zahlt sich dadurch für ihn aus. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung stellen mittlerweile wie überall in der Gesellschaft bei den Behindertenwerkstätten ein großes Thema dar. „Upcycling“ liegt voll im Trend. Die Beschäftigten arbeiten defekte Fahrräder und Paletten wieder auf oder verwandeln abgelegte Bekleidung in Taschen sowie Beutel. Sie gestalten Schlüsselbretter aus alten Büchern und praktische Magnettafeln aus Fensterrahmen. Neben Gebrauchsgütern und Lebensmitteln entstehen in den Einrichtungen Dekorationsobjekte und außergewöhnliche Geschenkartikel. Spielsachen, bunte Kerzen in allen Varianten und handgemachte, duftende Seifen sind nur einige Beispiele dafür. Durch diese Vielfalt können die Werkstätten Neigungen und individuelle Fähigkeiten der hier arbeitenden Menschen weitgehend berücksichtigen und damit gezielt auf ihre Bedürfnisse eingehen.


Etwas ganz Besonderes: die unverwechselbaren Eigenprodukte der Behindertenwerkstätten

Neben „altbekannten“ Erzeugnissen der Fördereinrichtungen wie den Besen oder Bürsten aus Blindenwerkstätten, schaffen die Menschen mit Behinderung hier bemerkenswerte Eigenprodukte und echtes Design mit Charakter. So entstehen etwa handgefertigte Möbel aus Massivholz wie Hocker und Bänke oder praktisches, „mitwachsendes“ Mobiliar für Kinder. Großer Beliebtheit bei Eltern, Großeltern und Paten erfreut sich das ausgesuchte Holzspielzeug und Gesellschaftsspiele. Gerade in diesem sensiblen Bereich achtet die Qualitätssicherung der Behindertenwerkstätte bei Farben und Oberflächen auf schadstofffreie Materialien ohne giftige Zusätze. Kleine und große Mitbringsel, pfiffige Spielideen und edle Dekoartikel für Haus, Balkon und Garten sind ebenfalls in jeder Preiskategorie erhältlich.

Wer für seine Lieben innovative und hochwertige Geschenke sucht, die es nicht überall gibt, findet vor Ort sowie im Internet ebenfalls eine große Auswahl. Zahlreiche Geschäfte und Online-Shops führen mit den Fabrikaten aus deutschen Manufakturen der Werkstätten klassisches Design abseits von Massenware, Ramsch und Billigartikeln. Bewusste Konsumenten legen heute zunehmend Wert auf faire Herstellungsbedingungen und die regionale Herkunft ihrer Neuanschaffungen. Diese Anforderungen und Wünsche erfüllen die Werkstätten für Menschen mit Behinderung mit ihren angebotenen Artikeln sowie Dienstleistungen. Hier erwerben die Kunden hohe Qualität, nachhaltige Produkte und Handgemachtes aus Deutschland. Gleichzeitig tun sie Gutes und unterstützen die Arbeit von Menschen mit Behinderung.

Die Behindertenwerkstätten in Deutschland ermöglichen ihren Beschäftigten die Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben. Durch einen geregelten Tagesablauf, konkrete Aufgaben und die Vergütung ihrer Leistung gewinnen sie an Selbstwertgefühl. Außerdem werden sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt.Der Verbraucher hat es in der Hand, diese Einrichtungen durch ein bewusstes Konsumverhalten zu stärken und damit den Fortbestand zu sichern. Mit dem Kauf erhält er einerseits ein schönes, handgefertigtes Produkt und leistet gleichzeitig seinen Beitrag zu einer inklusive Gesellschaft.


Blindenwerkstätten in Deutschland

Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung Schwierigkeiten haben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine Beschäftigung zu finden, haben in Deutschland die Möglichkeit zur Aufnahme in eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Diese Organisationen dienen sowohl der Rehabilitation als auch der Integration von Menschen mit Behinderung. Dabei gibt es auch sogenannte Blindenwerkstätten, welche speziell Blinde und stark sehbehinderte Personen beschäftigen.


Blindenwerkstätten - Definition, Aufgabe und Gesetzgebung

Unter Blindenwerkstätten versteht man Betriebe, in welchen ausschließlich Blindenwaren von blinden Menschen hergestellt werden. Personen ohne Sehbehinderung werden dabei nur mit Hilfs- und Nebenarbeiten beschäftigt.

Blindenwerkstätten lassen sich allgemein in zwei Kategorien unterteilen. Zum einen gibt es die nach dem Blindenvertriebsgesetz (BliwaG) staatlich anerkannten Blindenwerkstätten. Neben solchen Werkstätten, in denen ausschließlich Blinde beschäftigt werden, gibt es aber auch staatlich anerkannte Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM), die unter anderem auch eine Beschäftigung von blinden Menschen anbieten.

In Deutschland gibt es über 700 Werkstätten mit circa 280.000 Beschäftigten. Davon sind, nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit vom 27. Mai 2020, deutschlandweit nur 69 Werkstätten als Blindenwerkstätten innerhalb der WfbM vertreten. Diese befinden sich in nahezu allen Bundesländern. Die meisten dieser Werkstätten, 9 an der Zahl, befinden sich in Nordrhein-Westfalen. Sachsen und Niedersachsen verfügen jeweils über 8. Im Gegensatz dazu gibt es in Bremen gar keine.

Zusätzlich gibt es in Deutschland 31 staatlich anerkannte Blindenwerkstätten nach dem Blindenvertriebsgesetz. Davon befinden sich jeweils 6 Blindenwerkstätten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Sachsen-Anhalt, Bremen, Schleswig-Holstein und Hessen verfügen über keine Blindenwerkstatt nach dem BliwaG. 

Das Blindenwarenvertriebsgesetz galt im Zeitraum vom April 1965 bis September 2007 in Deutschland und stellte eine rechtliche Grundlage zum Vertrieb und der Herstellung sogenannter Blindenwaren her. Im Rahmen des Gesetzes wurde daher auch der Begriff der Blindenwaren sowie das gesetzliche Verständnis von Blinden selbst, genau definiert.

"Blindenwaren" sind demnach Waren, deren wesentlicher Herstellungsprozess auf die Arbeit von Blinden zurückzuführen ist. Als blind gelten dabei bereits Personen, dessen geringe Sehschärfe es ihnen nicht ermöglicht, sich selbstständig ohne fremde Hilfe in einer unbekannten Umgebung zurechtzufinden.

Die ursprüngliche Funktion des BliwaG war die Steigerung des Absatzes der von blinden Menschen hergestellten Waren. Zudem sollte ihre Arbeitstätigkeit gefördert werden. Durch die Kennzeichnung von Blindenwaren mit einem Symbol, welches zur Sonne streckende Hände zeigt, sollte außerdem die falsche Kennzeichnung bzw. die missbräuchliche Verwendung der Bezeichnung der Blindenwaren zur Anregung von Hilfsbereitschaft unterbunden werden.

Die Abschaffung des Gesetzes im Jahr 2007 wurde durch den geringen Nutzen begründet. So sei die Gesetzgebung zum Erreichen der entsprechenden Ziele nicht mehr notwendig.

Die aktuell gültige Gesetzgebung bezieht sich auf das Sozialgesetzbuch (SGB IX )zur Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Dabei beinhalten die §§ 219 bis 227 Regelungen zu Werkstätten für behinderte Menschen. Im § 219 werden diesbezüglich Begrifflichkeiten und Aufgaben einer Werkstatt für behinderte Menschen definiert. Diese gelten allerdings für Werkstätten allgemein und und sind nicht näher auf spezielle Blindenwerkstätten spezifiziert. Lediglich § 226 bezieht sich ausschließlich auf Blindenwerkstätten.


Aufnahmeprozess und Arbeit in einer Blindenwerkstatt

Anspruch auf einen Platz in einer Behindertenwerkstatt haben Personen mit unterschiedlichen Handicaps. Die Aufnahme erfolgt unabhängig von Ursache, Art und Schwere der Behinderung. Dabei sind die Werkstätten verpflichtet, jeden Menschen mit Behinderung innerhalb des Einzugsgebiets einen Arbeitsplatz anzubieten. Zur Aufnahme in einer Blindenwerkstatt muss eine entsprechende Beeinträchtigung der Sehfähigkeit vorliegen. Als Nachweis muss immer eine Bescheinigung der Erwerbsminderung oder Erwerbsunfähigkeit vorgelegt werden.

Gleichzeitig müssen Bewerber gewisse Anforderungen erfüllen. So darf kein außerordentlicher Pflegebedarf der Person vorliegen. Zwar erfolgt die Arbeit in den Werkstätten ohne Leistungsdruck, dennoch müssen die Beschäftigten ein "Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit" vorweisen. 

Interessenten für einen Platz können sich zunächst bei den Reha-Teams der Agenturen für Arbeit melden. Diese Service-Stellen verfügen über speziell geschulte Beratungskräfte, welche rund um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Berufsleben informieren.

Bei der Aufnahme in einer Behindertenwerkstatt durchlaufen Bewerber zunächst das Eingangsverfahren (EV). Mit seiner Dauer von circa 3 Monaten bietet es die Möglichkeit eines ersten Einblickes in den Arbeitsablauf in der Werkstatt. Individuelle Stärken und Schwächen können festgehalten werden, sodass anhand der Kompetenzen individuell ein Eingliederungsplan erstellt wird. Insgesamt wird die Eignung für die Arbeit in einer WfbM erörtert und zukünftige Ziele im Bezug auf Fördermaßnahmen festgehalten.

Anschließend folgt der Berufsbildungsbereich (BBB). Der Berufsbildungsbereich ist in einen Grund- und einen Aufbaukurs unterteilt, welche jeweils eine maximale Dauer von einem Jahr haben. In diesen Kursen werden den Beschäftigten lebenspraktische Fertigkeiten und soziale Kompetenzen vermittelt. Zudem wird auch eine Steigerung des Selbstwertgefühles und der individuellen Fähigkeiten angestrebt. 

Nach Durchlaufen des BBB kann in den Arbeitsbereich (AB) gewechselt werden. In der Werkstatt haben Beschäftigte die Möglichkeit einer, ihrer Leistungsfähigkeit entsprechenden Arbeit, nachzugehen. Ihr Beschäftigungsverhältnis ist unbefristet. 


Bundesverband staatlich anerkannter Blindenwerkstätten e. V.

Der Bundesverband staatlich anerkannter Blindenwerkstätten e. V. (BsaB) ist korporatives Mitglied des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e. V. und hat seinen Sitz in Berlin. Der BsaB bildet eine bundesweite Vertretung für staatlich anerkannte Blindenwerkstätten sowie deren Zusammenschlüsse. Der Bundesverband vertritt aktuell 26 Mitgliedsbetriebe. 

Der Verband wurde bereits 1949 gegründet und 1955 unter „Verband für das Blindenhandwerk“ im Vereinsregister amtlich eingetragen. 1976 wurde der Name in „Verband für das Blindenhandwerk und für Blindenwerkstätten e. V.“ geändert. Eine weitere Namensänderung wurde schließlich 2007 mit Außerkrafttreten des Blindenwarenvertriebgesetzes vorgenommen. Im Rahmen dessen wurden auch Ziel, Zweck und Aufgabe des BsaB neu definiert.

Demnach erhalten Betriebe, die dem Bundesverband staatlich anerkannter Blindenwerkstätten e. V. angehören, vielseitige Förderung und Unterstützung, verpflichten sich allerdings auch zu gewissen Standards. 

So bietet der Bundesverband seinen Mitgliedsbetrieben sowohl fachliche, rechtliche als auch wirtschaftliche Beratung an. Der Verband strebt die technische und betriebswirtschaftliche Weiterentwicklung, mit dem Ziel einer einheitlichen Berufsbildung, an. Dazu werden unterschiedliche Fachkurse und Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Allerdings fungiert der Bundesverband auch allgemein als Interessenvertretung von Blindenwerkstätten bzw. deren Mitarbeitern gegenüber Organisationen, Behörden, Verbänden und der Politik.

Im Gegenzug verpflichten sich die Mitgliedsbetriebe zur weiterführenden Beachtung und Einhaltung der Gesetzgebung und Durchführungsbestimmungen des Blindenwarenvertriebgesetzes, auch wenn dieses offiziell keine Gültigkeit mehr hat. Damit sollen vor allem auch der Herstellungsprozess und die Qualität der handgemachten Produkte gesichert werden. Mitglieder sollen sich zur Qualitätssicherung einer freiwilligen Selbstkontrolle unterziehen. 


Finanzierung von Blindenwerkstätten

Blindenwerkstätten und Werkstätten für behinderte Menschen im Allgemeinen verfügen über einen Träger, welcher die Werkstatt finanziell unterhält. Blindenwerkstätten haben durch den Erlös, welcher durch den Verkauf von Blindenwaren erzielt wird, ein zusätzliches Einkommen. Oftmals sind Blindenwerkstätten aber auch auf Spenden und sonstige Zuwendungen angewiesen, da der Erlös nicht immer die Produktionskosten decken kann. 

Neben den Produktionskosten werden Werkstätten auch durch Abgabezahlungen, die Entgeltzahlungen der Mitarbeiter und Kosten für Fortbildungen finanziell belastet.


Blindenwaren - Herstellung und Qualität der Produkte

In Blindenwerkstätten werden handwerklich perfekt hergestellte Produkte von besonders guter Qualität angefertigt. Die Produktvielfalt der sozialen Manufakturen erstreckt sich dabei von Besen und Bürsten über Korb-, Web-, Strick- und Seilwaren bis hin zu Wäscheklammern und Kerzen.

Produkte von staatlich anerkannten Einrichtungen werden dabei durch ein spezielles Symbol gekennzeichnet.

Die Qualität der weitgehend manuell hergestellten Produkte ist vor allem durch die Verwendung hochwertiger Materialien zu begründen. So werden beispielsweise Wischer, Handfeger, Schrubber, Stubenbesen, Gartenbesen, Artikel für den Malerbedarf, Reinigungsbürsten und Staubwedel aus reinen Naturmaterialien hergestellt. So stammt das Holz zum Schutz der Umwelt aus nachhaltiger Forstwirtschaft in Deutschland. Das Material der Borsten variiert dabei je nach Anwendungsgebiet. Für Stuben- und Handfeger sowie Tapezierbürsten wird Rosshaar verwendet. Dieses stammt von den Mähnen- und Schweifhaaren von Pferden. Materialien wie Kokos, Fibre und Arenga werden hingegen aus Pflanzenfasern gewonnen. Aber auch Perlon wird aufgrund seiner Eigenschaften als Kunstfaser eingesetzt. Im Gegensatz zu den vorher genannten Naturmaterialien wird dieses künstlich aus dem Polymer Polycaprolactam hergestellt.

Korbwaren werden durch ausgebildete Korbmacher produziert. Das Anfertigen verschiedenster Körbe wie Einkaufs-, Wäsche- oder Papierkörbe erlernen sie in ihrer mehrjährigen Ausbildung. Auch bei der Qualität der Korbwaren wird auf hochwertige Materialien gesetzt.

Webwaren werden entsprechend des Blindenwarenvertriebgesetzes an alten Greifer- oder Handwebstühlen gefertigt. Typische Produkte sind beispielsweise Wolldecken, Handtücher und Frottierware.

Damit vergleichbar ist die Herstellung von Strickwaren. Dazu zählen Sneackersocken und Feinstricksocken. Diese werden, ebenso wie alle Webwaren, aus hochwertigem Garn, welches aus Deutschland oder den EU-Ländern stammt, hergestellt.

Im Seilerhandwerk werden verschieden farbige und starke Seile angefertigt. Diese können beispielsweise für Springseile und Schwungseile eingesetzt werden. Seilwaren verfügen über gute Qualität und Wertigkeit und bieten somit ein hohes Maß an Verlässlichkeit und Haltbarkeit. Zudem sind sie vielfältig einsetzbar.

Auch Wäscheklammern werden in Blindenwerkstätten gefertigt. Diese können sowohl aus Holz als auch aus Kunststoff bestehen. Aber auch verschiedene Kerzen werden hergestellt.

Insgesamt bieten Blindenwerkstätten ein großes Angebot nachhaltig produzierter Produkte. Zudem sind alle, der per Hand hergestellten Blindenwaren Unikate. Durch den Kauf solcher Waren werden die Werkstätten und ihre Mitarbeiter unterstützt. Blinden Personen wird somit die Möglichkeit einer Ausbildung und einer bezahlten Beschäftigung gegeben, welche sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht hätten.

Zudem können Blindenwaren ein außergewöhnliches Geschenk darstellen, welches nicht überall zu kaufen ist.

Soziale Manufakturen – Produkte aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung in bester handwerklicher Qualität

Soziale Manufakturen sind Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderung (WfbM) unterschiedlichster Art und Blindenwerke oder auch Blindenwerkstätten. Es werden Auftragsarbeiten von Firmen und Privatpersonen ausgeführt aber auch besondere, einzigartige und nachhaltige Produkte Made in Germany gefertigt.
In einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung gibt es verschiedene sogenannte Arbeitsbereiche. Zu den typischen Werkstattbereichen für Menschen mit Behinderungen gehören Keramikwerkstatt, Metallwerkstatt & Schlosserei, Seifenherstellung, Textilwerkstatt & Schneiderei, Tischlerei, Kerzenwerkstatt, Kreativwerkstatt und Papierwerkstatt mit Buchbinderei. Aber auch Gärtnereien, Druckerei & Medien sowie Laden- und Hofverkauf wird in den sozialen Einrichtungen mit und für Menschen mit körperlichen- und psychischen Beeinträchtigungen betrieben.
In Blindenwerkstätten werden typischer Weise Bürsten jeglicher Art hergestellt, Korbwaren und Textilwaren, Webwaren wie Wolldecken, Handtücher und Seilwaren aus Naturmaterialien. Weiterführende Hintergrundinfos finden Sie in unserem Glossar.

Welche Produkte werden in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen hergestellt?

Es gibt eine tolle und große Produktvielfalt aus fast allen Lebensbereichen. So finden sich handgeschmiedete Feuerschalen im Sortiment, handgemachte Seifen, Kunstgemälde aus den Ateliers, Bienewachskerzen von Hhand gezogen, Frühstücksbrettchen, Briefkästen aus Massivholz und frische geröstete fair gehandelte Bio Kaffee Spezialitäten aus aller Welt.
Die Besonderheit aller Produkte aus Behindertenwerkstätten besteht darin, dass viele Artikel aufgrund der Handarbeit ein Einzelstück ist. Es werden oft nur Beste Öko-Materialien und nachhaltige Produkte zum Verkauf angeboten. Diese können aus Holz, Metall oder auch aus Textilien hergestellt sein. Einige Werkstätten und Betriebe bieten ausschließlich Bio-Produkte oder Demeter Produkte in ihrem Sortiment an.

Die hohe Material- und Verarbeitungsqualität ist auch ein entscheidender Grund dafür, dass viele Menschen gerne die Produkte aus den Behindertenwerkstätten kaufen.

Shops von Behindertenwerkstätten Onlineshop Lebenshilfe, Onlineshop Caritas, Onlineshop Diakonie, Onlineshop Camphil, Anthroposophische Einrichtungen, kirchliche Träger wie der Katholischen Kirche under evangelischen Kirche

Produkte aus der Metallwerkstatt | Besonderes aus der Schneiderei | Handgebundenes aus der Papierwerkstatt und Handbuchbinderei | Bienenwachskerzen aus der Kerzenwerkstatt | Handgefertigtes Geschirr aus der Keramikwerkstatt

Keramikwerkstatt (Töpfern) – Keramik und Porzellan

Keramikwerkstatt, in der Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten, fertigen handgemachtes Porzellan und auch Einzelstücke aus Keramik in liebevoller Handarbeit. Es werden unterschiedlichste Gegenstände und Gebrauchsartikel produziert. Dazu gehören Schüsseln, Tassen und auch komplette Geschirr-Sets in modernem Design. Aber auch Gartenkeramik oder andere dekorative Ziergegenstände werden von den Menschen mit Behinderungen angefertigt. Diese sind nicht nur kreativ gestaltet, sondern sie weisen auch eine hohe Qualität auf. Zudem ist handgemachtes Porzellan aus einer Keramikwerkstatt individuell hergestellt. Im Grunde genommen ist jedes einzelne Teil ein Unikat.

Der wesentliche Unterschied zwischen Keramik und Porzellan besteht in den Ausgangsstoffen. Während Keramik aus Ton gebrannt werden, erfolgt die Herstellung von Porzellan aus Kaolin. Dabei handelt es sich um eine spezielle Erde ohne Anteile von Eisen oder anderen Metallen. Zudem werden Vasen, Teller und andere Gegenstände aus Porzellan zweimal gebrannt. Dadurch sind sie auch spülmaschinengeeignet. Bei Teilen aus Keramik kommt es immer darauf an, ob die Färbung oder die Verzierungen gebrannt oder hinterher aufgetragen wurden. Vollständig gebranntes Geschirr aus Keramik eignet sich ebenfalls für die Spülmaschine oder auch für die Mikrowelle.

In einer Keramikwerkstatt wird Keramik und Porzellan in einer Töpferei von Menschen mit Behinderung in liebevoller Handarbeit hergestellt.
Kindergeschirr | Geschirrsets | Keramikteller | Selbstgebranntes Geschirr | Kaffeegeschirr | Töpfern & Keramik | Ge | Kerzenhalter | Gartenkeramik | Käseglocke | Käseglocke | Vasen | Schalen | Tassen | Schüsseln

Kerzenmanufakturen - Kerzen handgezogen

In Kerzenwerkstätten für Menschen mit Behinderungen werden handgezogene Kerzen in liebevoller und kreativer Handarbeit hergestellt. Kerzen unterschiedlichster Art gehören zu den beliebtesten Geschenken. Dazu gehören nicht nur die bekannten Weihnachts- und Geburtstagskerzen. Sehr beliebt sind auch Taufkerzen oder Grabkerzen. Handgezogene Kerzen, die von Menschen mit Behinderungen in einer Kerzenmanufaktur hergestellt wurden, sind etwas ganz Besonderes, weil sie einzigartig sind. Herstellung besonderer Kerzen in Handarbeit
In einer Kerzenmanufaktur werden verschiedene Arten produziert: Stumpenkerzen, Teelichter oder Kerzen im Glas. Auch 100% reines Bienenwachs wird hier in Handarbeit zu Kerzen verarbeitet, die besonders lange brennen und duften. Zahlreiche Menschen, die durch ein Handicap eingeschränkt sind, haben ganz besondere handwerkliche Fähigkeiten. Sie sind kreativ und entwickeln tolle und interessante Ideen. Die Kerzen, völlig egal, welche Form sie haben, können in unterschiedlichen Farben, Größen und Anlässen wie Weihnachtskerzen, Grabkerzen und Geburtstagskerzen angefertigt werden. Es gibt auch besondere Materialien für die Kerzenfertigung, damit Kerzen eine verlängerte Brenndauer haben.

In der Kerzenmanufaktur werden von Menschen mit Behinderung handgefertigte Weihnachtskerzen, Stumpenkerzen oder handgemachte Kerzen aus Bienenwachs mit sehr viel Liebe zum Detail hergestellt.
Bienenwachskerzen | Outdoor Kerzen | Kerzen im Glas | Kerzenständer | Windlichter | Weihnachtskerzen | Kirchenkerzen | Grabkerzen | Teelichter | Stumpenkerzen

Tischlerei / Schreinerei – handgefertigte Möbel aus Massivholz und schadstofffreies Spielzeug

In einer Holzwerkstatt für Menschen mit Behinderung werden besondere Möbel und Einzelstücke in Handarbeit hergestellt. In der Möbelmanufaktur werden Einzelstücke aus heimischem Holz, das aus dem nachhaltigen Anbau stammt, hergestellt. Für viele der Mitarbeiter ist die Arbeit mit Holz etwas Besonderes. Aus einem zunächst recht einfachen Baumstamm lässt sich mit sehr viel Arbeit ein individuell gestaltetes Möbelstück anfertigen. Das können Möbel aus Massivholz sein, aber auch Spielzeug und Frühstücksbrettchen. Die Mitarbeiter können in der Tischlerei Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und der Kunde erhält handgefertigte Möbel, handgefertigtes Spielzeug und andere tolle regionale Design-Produkte.

Was wird sonst noch in der Schreinerei für Menschen mit Behinderung angefertigt?
Neben den klassischen Möbelstücken für die Wohnungseinrichtung werden auch rustikale Gartenbänke und andere Produkte für den Garten und Outdoormöbel angefertigt. Auch Holzspielzeug, Brotbrettchen oder verschiedenartige Dekorationsartikel werden in Handarbeit hergestellt. Manchmal sind es individuell angefertigte Einzelstücke für Firmen und Privatpersonen. Es ist aber auch möglich, größere Serien anzufertigen. Die Herstellung erfolgt teilweise mit manuellen Werkzeugen und auch mit modernen Holzbearbeitungsgeräten.

In der Holzwerkstatt für Menschen mit Behinderung werden besondere Design-Möbel und Einzelstücke in Handarbeit mit sehr viel Liebe zum Detail in Handarbeit in bester Qualität angefertigt.
Möbel aus Massivholz | Frühstücksbrettchen | Kinderbetten | Holzspielzeug | Regale aus Massivholz | Schränke | Betten

Papierwerkstatt und Handbuchbinderei

Eine Papierwerkstatt und Handbuchbinderei bietet vielen Menschen mit Behinderung vielseitige Aufgaben. Hier werde außergewöhnliche Notizbücher, Notizblöcke oder Design-Kalender gefertigt und entworfen. In der Papierwerkstatt werden nachhaltige Schreibwaren produziert, die es nicht überall zu kaufen gibt. Dazu gehören auch Karten unterschiedlichster Art gedruckt und mit Heißfolienprägungen veredelt. Auch Schreibblöcke und viele weitere Artikel wie Fotobücher, Fotoalben, Schachteln als Schreibtischaufbewahrung und Ablagefächer aus Papier oder Pappe werden teilweise in aufwändiger Handarbeit hergestellt.
Die Papiere müssen gefalzt, gefaltet und verklebt werden. Insbesondere dann, wenn nur kleinere Serien benötigt werden, ist in der Regel viel Handarbeit gefordert.

In einer Handbuchbinderei und der Papierwerkstatt werden besondere Schreibwaren aus umweltfreundlichen Papieren, 100 % Recyclingpapier von hand gefertigt. Diese Produkte werden hier gefertigt:
Notizbücher | Kalender | Geburtstagskalender | Notizblöcke | Schreibhefte | Skizzenblöcke | Ordner | Grußkarten | Geschenkpapier | Mappen | Schachteln | Ablagen aus Holz | Stifteköcher | Alben

Schneiderei und Textilwerkstatt

In einer Schneiderei und Textilwerkstatt werden Kleinserien von Bekleidung und Einzelstücke wie Jacken, Taschen und Kleider genäht und Reparaturen durchgeführt. Je nach Begabung und körperlichen Fähigkeiten reichen die Tätigkeitsbereiche vom Zuschnitt über das Nähen mit der Nadel und an Nähmaschinen bis hin zum Aufbügeln und verpacken. Menschen mit Beeinträchtigungen können in Textilwerkstätten zahlreiche Arbeiten ausführen.

In Kreativwerkstätten werden auch nachhaltig produzierte Materialien oder Recyclingprodukte verarbeitet. Daher kann jeder, der Interesse daran hat, Eco und Öko Fashion online kaufen.

Was wird in der Textilwerkstatt oder der Schneiderei noch so alles produziert?
Neben der Herstellung von Schürzen, Beuteln und Rucksäcken wird auch das Upcycling von alten Zoll Uniformen und Ähnliches durchgeführt. Da die Uniformen aus einem hochwertigen Material hergestellt sind und nicht mehr gebraucht werden, lassen sich aus ihnen beispielsweise stabile Notebooktaschen, Rucksäcke und Taschen nähen.
Es werden aber auch Kinderspielzeuge und Kuscheldecken für Babys in liebevoller Handarbeit geschneidert. Ein weiteres Feld bietet die Öko-Kleidung für Kinder aus Bio-Baumwolle oder anderen natürlichen Rohstoffen. Auch hautfreundliche und biologische Kleidung wird für Kinder und Erwachsene hergestellt. Grundsätzlich gilt für jedes Produkt mit dem Prädikat Handgemacht, dass es sich um etwas Einzigartiges und somit auch um ein Unikat handelt.

In einer Schneiderei, Textilwerkstatt oder in einer Kreativwerkstatt stellen Menschen mit Beeinträchtigung in liebevoller Handarbeit Kleidungsstücke, Gesichtsmasken und Upcycling Produkte in unterschiedlichen Ausführungen her.
Notebooktaschen | Gesichtsmasken | Rücksäcke | Kuscheltiere | Teppich | Stiftemäppchen | Stiftemäppchen | Upcycling Taschen | Beutel | Schürzen

Metallwerkstatt

Bei der Metallverarbeitung fallen zahlreiche Arbeiten an. Viele dieser Arbeiten können auch von Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung ausgeführt werden. In der Regel wird Stahl verarbeitet. Mitunter kommen aber auch andere Metalle, wie beispielsweise Kupfer oder Messing zum Einsatz. Das hängt immer ganz davon ab, welche Produkte in dem jeweiligen Betrieb hergestellt werden. Zur Herstellung von Grills oder Feuerschalen wird hauptsächlich Stahl verwendet. Zur Anfertigung von Türschildern wird eher Messing genutzt. Kupfer dient hauptsächlich zum Anfertigen und Gestalten von Dekorationsartikeln. Werden in der Metallwerkstatt aber auch Solar-Espressokocher oder ähnliche moderne Gebrauchsgegenstände produziert, kommen mitunter weitere Metalle zur Anwendung.

Welche Arbeiten führen behinderte Menschen bei der Metallverarbeitung aus?
Im Bereich der Metallbearbeitung gibt es viele Tätigkeiten, die von den Mitarbeitern ausgeführt werden. Dazu gehört unter anderem das Entrosten. Insbesondere an älteren Teilen aus Stahl bildet sich sehr viel Korrosion. Um diese Teile bearbeiten zu können, muss der Rost zunächst beseitigt werden. Das kann mit unterschiedlichen Techniken erfolgen. Handgeschweißte Bauteile müssen hinterher noch geschliffen und mit einer Rostschutzgrundierung versehen werden. A Mitunter müssen Teile auch in entsprechender Weise gebogen werden. Dieses geschieht mit speziellen Vorrichtungen, die einfach zu bedienen sind. Die Arbeit mit Metall ist anspruchsvoll, aber trotzdem gibt es je nach individueller Fähigkeit eine Menge zu tun.

In einer Metallwerkstatt werden praktische und langlebige Produkte von Menschen mit Behinderung hergestellt:
Feuerschalen | Grills | Solar-Espressokocher | Metallkunst

Besen- und Bürstenmanufaktur – Blindenwerkstatt und Blindenware

In einer Besen- und Bürstenmanufaktur arbeiten blinde oder stark sehbehinderte Menschen. Deshalb ist auch oft die Rede von einer Blindenwerkstatt. In dieser werden unterschiedlichste Besen und Bürsten aus natürlichen Materialien in Handarbeit hergestellt. Der Vorteil dieser selbst gemachten Besen und Bürsten besteht in der langen Haltbarkeit. Zur Herstellung kommen verschiedene Holzarten und für die Borsten Rosshaar, Kokos und andere natürliche Materialien zum Einsatz. Die Herstellung erfolgt ganz traditionell. Ein handgefertigter Besen aus einer Blindenwerkstatt hält Langezeit und bringt viel Freude im Alltag.

In einer Besen- und Bürstenmanufaktur werden viele eigene Produkte in hoher handwerklicher Qualität in Deutschland hergestellt. Dazu gehören handgemachte Besen für Garten, Besen für das Haus, Schrubber, Bürsten und Pinsel und Rasiepinsel, tatsterturpinsel und viele andere außergewöhnliche Pinsel. Auch Staubwedel oder ganz speziell gestaltete Bürsten werden in Blindenwerkstätten und Manufakturen hergestellt. Blinde Menschen und auch Menschen mit weiteren körperlichen Beeinträchtigungen können hier ihre individuellen handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Weitere Bereiche der Blindenwerkstätten sind Kurwaren, Flechtwaren und Webwaren wie Wolldecken, Socken und Handtücher in aller bester Qualität.

In einer Blindenwerkstatt werden Besen- und Bürsten aufwändig von Hand aus natürlichen Rohstoffen gefertigt.
Wischer | Handfeger | Schrubber | Stubenbesen | Gartenbesen | Straßenfeger | Kinderbesen | Reinigungsbürsten | Babybürsten | Staubwedel

Seifenmanufaktur

In einer Seifenmanufaktur werden Naturseifen, Bio-Shampoos und viele weitere Öko Körperpflegeprodukte hergestellt, die auf natürlichen Substanzen basieren. Die Mitarbeiter arbeiten an vielen Stufen der Produktion. Von der Mischung der Seifen, dem Abfüllen der Seifen, dem Formen und Verpacken der einzelne Produkte.

Handgemachte Seifen werden aus Rohstoffen natürlichen Ursprungs in höchster Qualität hergestellt. Dadurch sind sie nicht nur völlig unbedenklich, sondern es sind auch keine Tierversuche erforderlich, um die Unbedenklichkeit zu testen. 100 % natürliche und pflegende und schöne Produkte, können auf jeden Fall frei von gefährlichen Substanzen sein. Die Natur bietet in diesem Bereich sehr viel.

Aus Pflanzenölen oder Pflanzenextrakten, die aus einem kontrollierten ökologischen Anbau stammen, werden die Seifen, Deos und Shampoos zumeist in Handarbeit hergestellt. Dabei sind auch viele Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen behilflich. Neben den Milchseifen werden auch kräuterhaltige Körperpflegeprodukte produziert. Diese reinigen und pflegen nicht nur, sondern sie versorgen die Haut auch gleichzeitig mit wichtigen Substanzen. Daher altert die Haut nicht so schnell und wird gleichzeitig widerstandsfähiger gegen den alltäglichen Stress. In einer Seifenmanufaktur werden meistens aber auch noch weitere Produkte, wie beispielsweise Seifenhalter oder Seifendosen hergestellt. Auch in diesen Bereichen ist die Hilfe behinderter Menschen sehr wichtig und meistens sogar unverzichtbar.

In einer Seifenmanufaktur werden Naturseifen, Shampoos und Seifenhalter mit der Hilfe von Menschen mit Behinderung hergestellt und vertrieben.
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